Die Länder des globalen Südens sind besonders stark vom Klimawandel betroffen, obwohl sie nur vergleichsmäßig wenig zu den weltweiten Treibhausgasemissionen beitragen.
Ein Beispiel ist der Senegal: Ein Großteil der Bevölkerung verdient den Lebensunterhalt in der Landwirtschaft und der Fischerei. Aber gerade diese so wichtigen Wirtschaftszweige sind stark von den Klimaveränderungen betroffen. Durch den Klimawandel nehmen die Dürreperioden zu, was die ohnehin schon sehr schwierigen Bedingungen für die Landwirtschaft weiter verschärft und zu Missernten bis hin zu totalen Ernteausfällen führt. Der ersehnte Regen fällt immer häufiger in Form von Starkregenereignissen, wie etwa im August 2021, als Überflutungen in vielen Teilen des Landes zu schweren Schäden führten.
Auch das marine Ökosystem leidet unter den Folgen des Klimawandels und mit ihm die Fischerei, mit der rund 15 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung des Senegals ihren Lebensunterhalt verdienen: Die globale Erwärmung führt zu veränderten Meeresströmungen, sodass die großen Fischschwärme ihre Routen ändern. Dazu kommt die Überfischung – auch in Folge von internationalen Fischereiabkommen, von denen vor allem die Länder des globalen Nordens, darunter auch die Europäische Union, profitieren.
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung des Senegals lebt in den Küstenregionen, wo ganze Landstriche dem Anstieg des Meeresspiegels und der Küstenerosion zum Opfer fallen. In Kombination mit der rasch voranschreitenden Versalzung der Böden, Stürmen und dem Verlust an Artenvielfalt wird den Menschen ihre Lebensgrundlage genommen.
So werden immer mehr Menschen aus den ländlichen Regionen gezwungen, in die Städte abzuwandern. Doch auch dort bieten sich kaum Perspektiven – was bleibt, ist häufig die Hoffnung auf ein besseres Leben in Europa. So wird der Klimawandel mehr und mehr zum treibenden Faktor für die Migrationsbewegungen vom afrikanischen Kontinent in gemäßigtere Klimazonen.