Klimagerechtigkeit

Klimagerechtigkeit ist ein Prinzip, das weltweit jedem Menschen, einschließlich der zukünftigen Generationen, das gleiche Recht auf ein intaktes Weltklima zugesteht und zugleich eine gerechte Finanzierung von in Folge des Klimawandels notwendigen Maßnahmen anstrebt.

Damit das Weltklima nicht aus den Fugen gerät, muss die vom Menschen verursachte Erderwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius beschränkt werden. Das bedeutet, dass jeder Mensch auf der Welt nur maximal zwei Tonnen CO2 im Jahr verursachen darf. Im Jahr 2019 lagen die durch den Energieverbrauch und Konsum bedingten CO2-Emissionen pro Kopf in Deutschland bei 7,9 Tonnen, fast doppelt so viel wie der weltweite Durchschnittswert. Dies steht im krassen Gegensatz zu den von Menschen im globalen Süden verursachten CO2-Emissionen, die vielfach weniger als eine Tonne pro Jahr ausmachen.

Zugleich sind die Länder des globalen Südens am stärksten vom Klimawandel betroffen: Gerade in ohnehin schon trockenen Regionen, wie zum Beispiel in der afrikanischen Sahelzone, nehmen die Niederschläge noch stärker ab, Wüsten und Steppen breiten sich aus, der Ertrag in der Landwirtschaft sinkt, es kommt zu Ernteausfällen und zu Nahrungsknappheit. Küstennahe Regionen sind oft durch Erosion und das Ansteigen des Meeresspiegels betroffen – so sind beispielsweise im Senegal schon ganze Küstenregionen im Meer versunken!

Klimagerechtigkeit ist eine Frage der Risiko- und Chancenverteilung. Die Industrie- und Schwellenländer als stärkste Verursacher müssen den wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten!