Dezember 2024
Wie viele Gemeinden in der Sahelzone sind auch jene im Norden Senegals besonders stark von der Natur abhängig – von fruchtbaren Böden, lebensspendenden Regenfällen und dem grünen Blätterdach der Bäume. Doch in den letzten Jahren hat der Klimawandel das empfindliche Gleichgewicht des Lebens mehr und mehr zerstört. Für die Dorfbewohner*innen von Dimat, Dado, Doué und Loboudou ist ihr natürlicher Lebensraum zu einer massiven Bedrohung geworden – mit extremer Dürre und Hitze im Wechsel mit Starkregenereignissen und Überschwemmungen.
Dies war auch der Anlass für unsere Initiative zur Pflanzung von Obstbäumen – als Zeichen der Hoffnung mit dem Fokus auf die Bäume, die sowohl der Natur als auch den Menschen zugutekommen. Das Ziel war einfach, aber von großer Wirkung: 3.500 Bäume – Mangos, Zitronen und Sapodillas – sollten auf den Grundstücken von Familien in diesen vier Dörfern gepflanzt werden. Jeder Baum soll ein Symbol für Widerstandsfähigkeit sein, Früchte zur Bekämpfung von Mangelernährung liefern, Schatten spenden, um die unbarmherzige Sonne zu mildern, und mit seinen Wurzeln den empfindlichen Boden stabilisieren.
Dabei ging es natürlich nicht nur um Bäume. Es ging um Menschen – um Bildung, um das Bewusstsein für die Natur und um die Beziehung zu dieser.
Ein Workshop für Kinder: Lernen unter Bäumen
Der erste Schritt war Bildung. Zwischen dem 10. und 20. Dezember 2024 versammelten sich Kinder aus jedem Dorf unter schattigen Bäumen und am Flussufer, um über die Natur und die sich durch den Klimawandel verändernde Welt zu lernen.
Die Workshops waren alles andere als gewöhnlicher Unterricht. In einer natürlichen Umgebung saßen die Schüler*innen im Alter von 11 bis 13 Jahren in kleinen Gruppen von zehn Personen. Jede Gruppe ernannte eine Person zur Moderation und eine weitere zur Berichterstattung, die später die Überlegungen und Diskussionen mit allen teilte.
Die erste Aufgabe bestand darin, den Klimawandel zu verstehen: seine Ursachen, seine Auswirkungen und was sie selbst tun können, um sich zu wehren. Die Antworten der Schüler*innen waren einfach, aber ehrlich. „Es gibt weniger Bäume als früher“, sagte ein Kind. „Der Regen kommt nicht rechtzeitig“, sagte ein anderes. Das Projektteam ermutigte sie, diese Gespräche mit nach Hause zu nehmen – ihre Eltern und Lehrpersonen zu fragen, wie die Dinge früher waren und wie sie wieder sein sollten.
Der zweite Teil des Workshops war praktisch ausgerichtet. Techniker zeigten den Schüler*innen, wie sie die Bäume pflegen können, die sie bald selbst pflanzen würden. Sie mischten Erde, pflanzten Setzlinge und lernten, wie man junge Pflanzen vor Weidetieren schützt. Am Ende des Tages gaben die Kinder ein Versprechen ab: „Beschützer*innen der Bäume“ in ihren Dörfern zu werden.
Wie es sich für eine gute Zusammenkunft gehört, begann jeder Workshop mit einem Frühstück und endete mit einem gemeinsamen Mittagessen – und wurde so zu einem Fest der Gemeinschaft.
Dorfgespräche und Pflanztag
Die Arbeit war natürlich nicht nur Sache der Kinder. Vor Beginn der Pflanzung führte das Projektteam im ganzen Dorf Gespräche, um sicherzustellen, dass alle gut vorbereitet waren. Sie gaben praktische Ratschläge: wie man Pflanzgruben aushebt, wie man regelmäßig gießt und wie man Äste beschneidet, um das Wachstum zu fördern. Sie betonten, dass zum Schutz der Pflanzen natürliche Methoden wie biologische Pestizide eingesetzt werden sollten, und stärkten das Bewusstsein für die Wichtigkeit, Weidetiere von den Bäumen fernzuhalten.
Als der Pflanztag kam, herrschte in den Dörfern reges Treiben. Familien arbeiteten Seite an Seite und setzten jeden Setzling vorsichtig in die Erde. Es handelte sich nicht nur um Bäume – es waren zukünftige Obstgärten, die Nahrung, Einkommen und eine grünere Zukunft versprachen.
Am Ende des Projekts standen in den vier Dörfern 3.500 neue Bäume: 1.250 Mangobäume, 1.250 Zitronenbäume und 1.000 Sapodilla-Bäume. Jedes Dorf nahm das Projekt auf seine Weise an, aber eines war klar: Alle teilten das Engagement, die Bäume zu schützen.
Die Kinder wurden zu Hütern dieses neuen Lebens. Sie lernten, sich um die Pflanzen zu kümmern und ihre Rolle im größeren Zusammenhang des Klimaschutzes zu verstehen. Diese jungen Beschützer*innen trugen ihr Wissen in ihr Zuhause und verbreiteten das Bewusstsein wie Samen, die vom Wind getragen werden.
Trotz anfänglicher Rückschläge durch die Überschwemmungen wurden die Ziele der Pflanzaktion erreicht. Durch die Einbeziehung von Kindern und lokalen Gemeinschaften hat das Projekt eine solide Grundlage für eine nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen und den Schutz des Ökosystems geschaffen. In der Sahelzone, wo jeder Baum zählt, sind diese 3.500 Setzlinge ein Beweis dafür, was wachsen kann, wenn Menschen zusammenkommen – mit ihren Händen, ihren Herzen und ihren Hoffnungen fest im Boden verwurzelt.
Um eine Fortsetzung dieses erfolgreichen Projekts und eine Ausweitung auf weitere Dörfer zu ermöglichen, sind wir auf eure Spenden angewiesen.
Jeder Beitrag ist willkommen! Besonders dankbar sind wir auch für regelmäßige Spenden im Rahmen unserer Baumpatenschaften (https://climatefund.nf-int.org/baumpatenschaften/), die den senegalischen Naturfreunden mehr Planungssicherheit geben und eine besonders nachhaltige Wirkung haben: https://climatefund.nf-int.org/beitragen/