Zahlen und Argumente

Der Ökologische Fußabdruck
Der Ökologische Fußabdruck spiegelt die notwendige Fläche wider, die für die Ermöglichung unseres Lebensstils nötig ist. So würden wir insgesamt fünf Erden benötigen, wenn die gesamte Weltbevölkerung den Ressourcenverbrauch der Menschen in den USA hätte.

Aber auch der ökologische Fußabdruck der Europäer*innen ist wesentlich zu hoch! So sind laut Global Footprint Network für die Ermöglichung des Lebensstandards in Deutschland 2,95 Erden notwendig, während sich der Wert für den Senegal auf 0,89 Erden beläuft (Stand 2018).

Global Footprint Network, 2022 National Footprint and Biocapcity Accounts
Global Footprint Network, 2022 National Footprint and Biocapcity Accounts

Weitere Infos zum ökologischen Fußabdruck sowie einen Kalkulator für deinen persönlichen Fußabdruck findest du auf https://www.footprintnetwork.org/. Hier wird rasch klar, dass es für Europäer*innen selbst bei einem sehr bewussten Lebensstil kaum möglich ist, den ökologischen Fußabdruck so klein zu halten, dass er sich in einem nachhaltig tragbaren Bereich befindet.

Ca. 60 % des ökologischen Fußabdrucks macht der CO2-Fußabdruck aus, der wie der ökologische Fußabdruck individuell berechnet werden kann. Laut UN müssen die weltweiten Pro-Kopf-Emissionen durchschnittlich um etwa 2 bis 2,5 Tonnen CO2 reduziert werden, um das Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen. Für das reichste 1 % der Weltbevölkerung würde das eine Reduktion um den Faktor 30 bedeuten, während die Pro-Kopf-Emissionen der ärmsten 50 Prozent der Weltbevölkerung um etwa das Dreifache steigen könnten. Denn: Die kumulierten Emissionen der reichsten 1 % der Weltbevölkerung sind doppelt so hoch, wie die der ärmsten 50 %.

Reisen und Klima
Besonders hohe Treibhausgasemissionen fallen für Reisen und hier insbesondere für Flugreisen an – ebenfalls ein Privileg des wohlhabenden Teils der Weltbevölkerung, der oft auch mehrere Flugreisen pro Jahr tätigt, während der überwiegende Teil der Menschen aus dem globalen Süden nie fliegt.

Ein bewusstes Reiseverhalten trägt dazu bei, den ökologischen Fußabdruck deines Urlaubs klein zu halten. Generell gilt, auf das Flugzeug, wenn immer möglich zu verzichten, also auch auf Kurzstrecken- und Zubringerflüge, da insbesondere Start und Landung energieintensiv und die Emissionen entsprechend hoch sind. Und für Ziele, die nur mit dem Flugzeug erreichbar sind, gilt generell: Flieg seltener und bleibe länger. So hast du auch mehr Zeit, um Land und Leute entspannt kennenzulernen.

Wenn du als Ausgleich für die Treibhausgasemissionen deines Fluges ein Klimafondsprojekt unterstützen möchtest, schlagen wir dir folgende Beiträge vor. Dies betrifft aber erstmal nur den Flug, und nicht die Treibhausgasemissionen, die deine Unterkunft, Verpflegung, sonstiger Konsum und die Mobilität vor Ort verursachen. Aufrunden ist also jedenfalls eine gute Sache!

Orientierung für die Höhe des Beitrags für den Ausgleich von Flugreisen:

  • Kurzstrecke* (2.800 km) | Bsp.: Wien – London, Berlin – Paris, Brüssel – Rom |  20 Euro
  • Mittelstrecke (9.500 km) | Bsp.: Europa –Senegal/Togo, Europa – Kanarische Inseln |  68 Euro
  • Transkontinental 1  (14.500 km) | Bsp.: Europa – Südafrika, Europa – New York City |  105 Euro
  • Transkontinental 2  (34.000 km) | Bsp.: Europa – Südamerika, Europa – Australien |  245 Euro

* Für Reisen unter 1.000 Kilometer (eine Strecke) sollten Flüge wenn möglich vermieden werden.