Togo | Juli 2020 – September 2021
Der Fluss Zio, Togos drittlängster Wasserlauf, ist durch die Rodung der flussbegleitenden Wälder stark beeinträchtigt. Das Fehlen der Gehölzwurzeln führt zu einer zunehmenden Erosion der Ufer, wodurch wertvolle landwirtschaftliche Flächen verloren gehen. Durch die fehlende Beschattung wird das Wasser stark erwärmt, was zu einer erhöhten Verdunstung und einer drastischen Verschlechterung der Wasserqualität führt.
Die Menschen aus den Dörfern sind stolz darauf, dass sie selbst zur Wiederaufforstung der Galeriewälder beitragen konnten. Und sie wissen jetzt, was sie bei der Anpflanzung der Bäume beachten müssen und wie wichtig die Wälder sind.
Pablo Victor Yaovi Agbogan, Generalsekretär der Naturfreunde Togo
Deine Klimafonds-Spende hat ermöglicht:
- Bepflanzung von 10 km Flussufer mit 11.200 Baumsetzlingen
- Hebung des Bewusstseins für die Bedeutung der flussbegleitenden Wälder
- Förderung seltener Baumarten (Iroko, Mahagoni, Fraké, Framiré, Bambus)
- Einrichtung von Baumschulen zur langfristigen Produktion von Baumsetzlingen in den drei Dörfern der Projektregion
- Etablierung eines Pilotprojekts zur Wiederherstellung der flussbegleitenden Wälder
Seit mehr als 10 Jahren leisten die Naturfreunde Togo (CASE Togo) einen wichtigen Beitrag gegen die fortschreitende Erosion der Flussufer, die ein massives Umweltproblem in dem westafrikanischen Land darstellt. Die ursprünglich vorhandenen Flusswälder sind durch Buschbrände und Rodungen zerstört worden und wurden in den 1980er Jahren fast vollständig in Kaffee- und Kakaofelder umgewandelt. Seit 1990 hat sich die Situation durch die übermäßige Produktion von Holzkohle und den intensiven Holzabbau infolge des Preisverfalls von Kaffee und Kakao noch verschlimmert.
Der Fluss Zio ist durch die Rodung seiner Galeriewälder besonders betroffen. Nachdem zugleich auch die Nachfrage nach Baumsetzlingen in den Dörfern entlang des Flusses zunahm, entwickelten die Naturfreunde Togo gemeinsam mit der Bevölkerung der Präfektur Agou in der Region Plateaux ein Pilotprojekt zur Aufforstung der Uferböschungen.
Dazu wurden in drei Dörfern Baumschulen eingerichtet, in denen im Projektzeitraum über 11.000 Setzlinge produziert wurden. Die Bäume wurden entlang des Flusses gepflanzt und stabilisieren nun seine Ufer und sichern so die angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen. Darüber hinaus tragen sie zum Klimaschutz bei und helfen, die Artenvielfalt in der Region zu erhalten.
Die örtliche Bevölkerung übernahm die Aufzucht und Pflanzung der Bäume und wurde dabei intensiv vom Projektteam der Naturfreunde Togo betreut. Nach der Pflanzung wurden Pflegemaßnahmen durchgeführt und Feuerschneisen zur Bekämpfung von Buschbränden angelegt.
„Wir freuen uns über die erfolgreiche Umsetzung des Projekts, wissen aber auch, dass noch viel Arbeit vor uns liegt. Wir haben in kleinem Rahmen gezeigt, wie die Wiederaufforstung der Galeriewälder des Flusses Zio in Zusammenarbeit mit den Menschen, die dort leben, funktionieren kann. Die nächste Herausforderung wird sein, diese Aktivität auszuweiten und die Galeriewälder entlang des gesamten Flusslaufs wiederherzustellen. Unser großer Dank gilt den europäischen Naturfreund*innen, die mit ihren Spenden an den Klimafonds dieses wichtige Pilotprojekt ermöglicht haben.“
Pablo Victor Yaovi Agbogan, Generalsekretär der Naturfreunde Togo
Das Projekt wurde 2020/2021 mit Spenden aus dem Naturfreunde Klimafonds in Höhe von 4.805 € umgesetzt.